Festschrift zum Jubiläum von W. Kündig & Cie AG

54 wenig Erfahrung hatte. Kam dazu, dass zu jenem Zeitpunkt die ganze Branche in einem grossen Umbruch war. Ich war eingeplant als der, der das angestammte Geschäft, den Getreidehandel, übernimmt. Doch der Getreide- und Futtermittelhandel war dannzumal vergleichsweise unbedeutend geworden, die Importmengen an kontingentiertem Getreide und Futtermitteln betrugen damals hierzulande grad noch einen Zehntel von einst. Anders gesagt, es hat mich in der angedachten Rolle nicht wirklich gebraucht. Eine schwierige Ausgangslage … Eswar auch eine Chance. Ich musste meinen Weg selber finden. Ich übernahm schliesslich den Tiefkühl- bereich und die Trockenprodukte, dafür hatte ich aus meinem vorherigen Berufsleben einige Erfahrung. «DasUnternehmen steht finanziell solide da und auf drei starken Beinen. Aber die Herausforderungen werden gross bleiben.» Worauf sind Sie am meisten stolz? Ich selber habe im Getreidesektor früh- zeitig die Bio-Produktion vorangetrieben. Zusammen mit dem damaligen Agronomen der Migros-Sano, Dr. Andras Palashty, habe ich Ungarn als unseren Bio-Standort etabliert. Wir haben dort Getreide und Ölsaaten produziert in Rotation mit Erbsen und Mais. Letztere gingen in die Tief- kühlproduktion, Hauptabnehmerwaren Babynahrungsspezialisten wie Alete und Hipp. Dank Heinz Wunderlin, den ich ab 1989 als Geschäfts- führer Schweiz an meiner Seite hatte, ist es uns schliesslich auch gelungen, uns vom reinen Handelsbetrieb zu einem qualitativ sehr hochwertigen Produktionsbetrieb zu entwickeln. Was hat die Mutation ausgelöst? Unsere Kunden verlangten je länger, je mehr nach veredelten, fertig verarbeiteten Ingredienzen für ihre eigene Produktion. Dergleichen habenwir dann erst einmal in Lohnarbeit machen lassen. Schliesslich konnten wir BGM, dasUnternehmen, das diese Pro-

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