Festschrift zum Jubiläum von W. Kündig & Cie AG

47 AUSSERDEM II SIMON WENDLAND FUNKTION: Geschäftsführer Einkauf & Vertrieb KND BEI KÜNDIG SEIT: 2005 Ich bekomme seit drei Jahren immer zu meinem Geburtstag von Amazon einen Karton mit meinem Lieblingschampagner — ohne Absender. Dies erzählte ich kürzlich bei der Abendveranstaltung einer Fachver- bandssitzung mit der Anmerkung: «Schein- bar bin ich ein VIP-Kunde von Amazon.» Mit am Tisch sass ein ehemaliger Mitar- beiter, der daraufhin grinste und sagte, er sei der edle Spender. Meinen verdutzten Blick quittierte ermit: «Duwarst der beste Chef, den ich je hatte!» Dieses Kompliment verdanke ich letztlich meinemWeg, den ich in unseremUnternehmen in den letzten 15 Jahren zurückgelegt habe. * * * Ich habe 2005 bei der damaligen BGM in Ritschenhausen als Verkäufer angefangen. In dieser Zeit habe ich mehrere Geschäfts- führer kommen und gehen gesehen, aber nur von einem das gelernt, was mich heute als Chef ausmacht. Mein Führungscredo: Wer Mitarbeitern Verantwortung übergibt, muss ihnen auch die Freiräume geben, die sie brauchen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Was ich sagen will: Wer vertraut, demwird vertraut. Meine Rolle sehe ich in erster Linie als Sparringspartner meines Teams, was zum Beispiel heisst, dass ich —wenn nötig — Tipps gebe, aber keine Kommandos. RITA HAYOZ FUNKTION: Head of Frozen Food Dept. BEI KÜNDIG SEIT: 1997 Immer mal was Neues, gilt ja auch bei uns. So entstand eines Tages die Idee, einem Süssmais aus der Produktion in Ungarn, der für Babyfood verwendet wird, den Namen «Gelb» zu geben, statt ihn einfach brav und langweilig mit der Sorte zu bezeichnen. Aber nicht einfach nur «Gelb» ging ja auch nicht, war viel zu banal. Wirwandten uns an unser Übersetzungstool, das uns auf «Gelb» das ungarische Wort «Sargasag» lieferte — und waren begeistert. Wir machten uns beherzt an die Umsetzung des neuen Brandings — bis jemand auf die Idee kam, «Sargasag» auf Deutsch rückübersetzen zu lassen. Dabei heraus kam nicht «Gelb», sondern «Gelbsucht». Wäre ganz schön da- neben gewesen für eine Zutat für Babyfood! Die Umbenennung konnte zum Glück noch rechtzeitig gestoppt werden. * * * Einer unserer Mitarbeiter in Ungarn hatte Benzin im Blut und Blei im rechten Fuss; mit ihmmitzufahren, war jedenfalls für jeden und immer «atemberaubend» im eigentlichen Wortsinn. Das hat ihn natürlich amüsiert und zusätzlich angestachtelt. Einmal tauchten in einiger Entfernung Hühner auf der Strasse auf, und erwollte uns demonstrieren, wie schnell sie wegfliegen können, wenn’s drauf ankommt. Er drückte noch mehr aufs Gas. Für die Hühnerwar er dann definitiv zu schnell, sie haben die Demonstration nicht überlebt. * * * Gute Kundenkontakte sind das A und O, sie zu pflegen, kann manch- mal ganz schön herausfordernd sein. Wie damals, als ein Kunde uns nach München ans Oktoberfest eingeladen hat. Als Erstes hat er uns schelmisch lachend, aber in vollem Ernst — «das ist ein Must» — dazu aufgefordert, schwarz, also ohne Ticket, mit dem Bus zurWiesn zu fahren. Ist gut gegangen. Dann zur fortgeschrittenen Stunde, nach einigen grossen Bier, überredete er uns zu einerAchterbahnfahrt, «auch das ist ein Must». Ist nicht so gut gegangen… Aberwas macht man nicht alles!

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