Festschrift zum Jubiläum von W. Kündig & Cie AG

41 MORCHELN AUS KUNMING Kunming ist eine waldige, warme, feuchte Gegend im Süden Chinas, ein Pilzparadies. Ab Mitte der Achtziger- jahre reiste Beat W. Kündig regelmässig dorthin, um getrocknete Steinpilze und Morcheln einzukaufen. Auf einer der ersten Reisen wurde er von lokalen Behörden zum Essen eingeladen. Die Tafel war typisch chinesisch gedeckt mit dem drehbaren Innenteil, auf dem viele verschiedene Speisen angerichtet waren. Und dann an einem Platz stand ein Teller mit Pommes frites. Dort wurde Beat W. Kündig hingesetzt. «Danke, dass Sie extra etwas für mich zubereitet haben», bedankte der sich höflich, «aber ich bin es gewohnt, das zu essen, was der Gastgeber mag.» Ein Fehler, denn sein Gastgeber bestellte daraufhin munter Chinesisches. Was Beat W. Kündig am Ende gegessen hat, weiss er nicht. Gegessen hat er alles. Geschmeckt hat es ihm auch. Auf die Pommes gekommen sind die Gastgeber übrigens, weil ein paar Monate zuvor eine Zürcher Delegation für die Schenkung einerWasseraufbereitungsanlage (das Gegengeschenk ist der Chinagarten in Zürich) angereist war. Bei der Einweihung hatten die meisten der Gäste aus der Schweiz nur Kartoffeln gegessen. AUSSERDEM I VOGELFUTTER Kündig importierte Ende der 1980er-Jahre gestreifte Sonnen- blumenkerne von Hungaroseed als Vogelfutter. Bei einer Liefe- rung über 1000 Tonnen machte Hungaroseed einen Fehler und beizte die Kerne —was für Saatgut üblich ist. Damit taugten sie aber als Vogelfutter nicht mehr. Was machen mit den 1000 Tonnen? SÄEN! VLG Bern und Volg (heute Fenaco) kauften die Kerne ab. Kündig ist damit einer der Urheber der ersten spät- sommerlichen Sonnenblumen- felder in der Schweiz.

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