Festschrift zum Jubiläum von W. Kündig & Cie AG

23 BLICK ZURÜCK Vom Händler mit Anbauverträgen zum umfassenden Dienst- leister mit qualitativ hochstehenden biologischen und konventionell ange- bauten Produkten: «From Farm to Fork» wird Realität. 1990–2010: ZWANZIG JAHRE ZU «FROM FARM TO FORK» Das Geschäft lief wie am Schnürchen und so vielversprechend, dass 1991 der Entscheid fiel, in Budapest eine Niederlassung zu gründen. Die W. Kündig Kft war eines der ersten SchweizerUnternehmen, die in Ungarn ansässig wurden. Dank vorzüglicher Beziehungen zu den zuständigen Behörden gelang es Bela Gulyas, dem einstigen Generaldirektor der Mirelite und väterlichen Freund von Beat Kündig, die Registrierung der W. Kündig Kft in nur einer Viertelstunde durchzubringen. Im Normalfall dauerte das Prozedere dort ein Vierteljahr. Die Belegschaft der ungarischen Tochter bestand in dieser Zeit aus 15 Mitarbeitern der ehemaligen Staatshandelsgesellschaften Agrimpex, Mirelite und Hungarofruct. Alles Ungarn, alle mit den Formalitäten, Gebräuchen und Usanzen vertraut. Sie übernahmen im Namen derW. Kündig Kft Warenbeschaffung und Qualitätskontrolle vor Ort. Heute ist dasUnternehmen in erster Linie für die Qualitätssicherung und die Abwicklung der in Ungarn hergestellten tiefgekühlten Private-Label-Produkte zuständig. 1992 übernahm Beat W. Kündig vom 72-jährigen Ferdinand Tobler die Gesamtverantwortung als Geschäftsführer derW. Kündig & Cie AG. Kündigs Vision: Eine integrale Kontrolle der von Kündig verkauften Pro- dukte vom Anbau bis zur Auslieferung. Sein Fokus: Biologische Land- wirtschaft in Ungarn. Eswurden Anbauverträge mit Landwirten aus- gehandelt für Bio-Getreide und in Rotation biologisch angebauten Mais, Pastinaken oder Erbsen für die Tiefkühlproduktion. Diese Produkte lieferte Kündig mehrheitlich an Babyfood-Herstellerwie Plasmon, Hipp und Alete. Verantwortlich für die Qualitätskontrolle amtete in dieser Phase Dr. Andras Palashty. Der Exil-Ungarwar vormals leitender Mitar- beiter bei der Migros-Sano und inzwischen Agronom im Ruhestand mit demWunsch, wieder vermehrt in Ungarn zu leben. Kurz nach der Grün- dung der Kündig-Tochterwurde in Budapest dann auch die Willy Kündig Stiftung errichtet, unter anderem mit dem Zweck, die biologische Landwirtschaft in Ungarn zu fördern und die Landwirte diesbezüglich zu unterstützen — «from Farm to Fork» wird Realität.

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